Skilager oder doch Skiparadies

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Bericht erzähle ich euch vom Skilager in dem die beiden Klassen 6a und 6c waren. Meiner Meinung nach war es einer meiner besten Ausflüge in meinem Leben. Ich kann nur sagen, dass ein Skilager etwas Einzigartiges und Einmaliges ist und ich mich mein gesamtes Leben noch daran erinnern werde.

Als wir vor ein paar Wochen den Informationszettel zum Skilager bekommen haben, war ich mir dessen noch nicht so sicher. Ich meine fünf Tage weg von der Familie zu sein, ließ mich etwas an diesem Ausflug zweifeln. Außerdem bin ich noch nie Ski gefahren und habe gehört, dass man sich dort leicht verletzen kann, was mir auch ein paar Bedenken einbrachte. Aber ich machte mir vorerst nicht all zu viele Sorgen, denn erstens gab es eine Wandergruppe, die vielversprechend wirkte und zweitens hatte ich noch ausreichend Zeit, um es mir noch einmal zu überlegen. Woche für Woche verging und ich wusste immer noch nicht, ob ich jetzt in die Ski- oder Wandergruppe gehen sollte. „Mist! Beides sind zwei wundervolle Optionen. Welche Gruppe nehme ich nur?“, frage ich mich.

Aber dann fiel mir wieder ein, wie toll das Skifahren aussieht und wie manche meiner Freunde, die selber schon Skifahren, mir erzählt haben, dass es total viel Spaß macht. Wie auf einen Schlag hatte ich also meine Entscheidung getroffen und freute mich riesig auf den Ausflug.

Schon Wochen zuvor redeten wir alle nur noch über das Skilager und freuten uns wie verrückt, als der Tag der Abfahrt endlich näher rückte. In der Nacht davor konnte ich vor lauter Aufregung kein Auge zumachen und bin deshalb sogar etwas früher aufgewacht als ich musste. Schnell habe ich mein Frühstück verschlungen und wurde danach von meinen Eltern zur Bushaltestelle gefahren, wo schon alle anderen Schüler und die Lehrerbesatzung auf den Bus warteten. Bis der Bus kam, quatschten wir alle wild durcheinander. Zum Abschied umarmten wir unsere Eltern noch ein allerletztes Mal ganz fest, luden unsere Koffer und stiegen in den Bus.

Die Atmosphäre im Bus war einfach perfekt. Manche haben Lieder gesungen, andere haben Musik gehört oder Videospiele gespielt. Andere wiederum haben sich einfach entspannt und die Landschaft genossen.

Die Zimmereinteilung war schon ein bisschen chaotisch, weil diese im Bus getroffen wurde und es nicht so leicht war, alle so zu verteilen, dass am Schluss jeder damit zufrieden war. Nach ungefähr drei bis vier Stunden sind wir endlich im Jugendhotel „Markushof“ eingecheckt. Zuerst mussten wir unsere Betten beziehen und haben uns im Anschluss in unserem Zimmer gemütlich eingerichtet.

Als nächstes gab es dann Mittagessen, was einfach köstlich schmeckte. Wie nach jedem Essen gab es eine Ansprache der Lehrer, in der uns erklärt wurde, wie der weitere Tag verläuft. Dabei verkündeten uns die Lehrer, dass es eine Zimmerolympiade gäbe. Auf die Frage eines Schülers, was dies denn sein solle, erklärten sie uns den genauen Ablauf. Ab dem ersten Tag an mussten wir unser Zimmer jeden Tag ordentlich halten und bekamen noch zusätzlich eine Tagesaufgabe, die immer perfekt durchgeführt werden musste. Jeden Abend wurde die Zimmerkontrolle dann durchgeführt und dabei auch kontrolliert, ob wir schon in unseren Betten lagen. Auf all dies gab es Punkte und am Ende wurden diese zusammengezählt, um die Siegerzimmer zu ermitteln. Die ersten beiden Zimmer bekamen dann Preise bekommen und die letzten zwei Zimmer mussten den Bus am Ende ausräumen.

Nach einer kurzen Pause sind wir zum Skiverleih aufgebrochen, wo wir unsere Skiausrüstung erhielten. Es hat zwar etwas gedauert, aber nach einer gewissen Zeit haben es alle geschafft, ihr Gewicht und ihre Größe anzugeben, damit die Ski richtig eingestellt werden konnten. Draußen teilten die Lehrer jedem von uns dann eine Liftkarte aus, die wir bis zum Ende des Tages nicht verlieren durften, weil wir sonst nicht in die Lifte einsteigen konnten. Irgendwie hat mir das mehr Stress bereitet, als das Skifahren selbst, aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich meine Karte schon nach kurzer Zeit fast verloren hätte.

Meine allererste Skistunde war nicht so erfreulich, wie ich es mir vorgestellt habe, da ich einfach keine einzige Übung der Lehrerin nachmachen konnte. Deswegen hat mich dies nach ein paar hilflosen Versuchen dazu gebracht, zu überlegen, ob ich hier doch nicht richtig bin, aber ich habe mich entschlossen, dem ganzen noch eine Chance zu geben.

Nach ein paar Stunden war unser erstes Anfängertraining vorbei und wir fuhren mit dem Skibus zurück zum Hotel. Nach dem Abendessen gab es noch Zeit für die abendlichen Aktivitäten. Am besten war dabei, dass sie immer unterschiedlich waren und immer Spaß gemacht haben. Am Montag und Dienstag haben wir in der Turnhalle Völkerball gespielt und am Dienstag machten wir eine Nachtwanderung. Bei dieser haben die Lehrer auf halben Weg gestoppt und uns erzählt, dass wir nun ein bisschen Lawinenkunde machen müssen und dafür viele Schneebälle bräuchten um eine kleine Schneelawine zu erzeugen. Aber in Wahrheit war das nur eine Falle und eher wir uns versahen bewarfen uns die Lehrer mit voller Schnellballausrüstung. Aber zum Glück konnten wir uns wehren, weil wir deutlich in der Überzahl waren und am Ende konnten wir sogar gewinnen. Das hat extrem viel Spaß gemacht.

Am nächsten Morgen wachten allerdings mehr als die Hälfte der Schüler entweder mit einer Erkältung oder mit Heiserkeit auf.

Die nächsten Tage sind wir bis auf Mittwochnachmittag jeden Tag Ski gefahren und ich wurde von Tag zu Tag besser bis ich irgendwann problemlos und schnell die Strecken überwinden konnte. Dabei half es natürlich, dass wir jeden Tag insgesamt fünf bis sechs Stunden gefahren sind.

Währenddessen hat auch die Wandergruppe die wunderschöne Schneelandschaft Wagrains erkundet und sich sogar ein Schneemann-Wettbauen mit den Lehrern geliefert. In einer Stadtralley wurde der ganze Ort unsicher gemacht. Da noch nicht alle Pisten für Skifahrer präpariert waren, konnten die Schüler den freien Platz optimal zum Rodeln nutzen. Ein besonderes Highlight war der Besuch in der Therme Amadé in Altenmarkt. Vor allem der Strudel im Außenbecken hat für einige lachende Gesichter gesorgt.

Mittwochvormittag durften sich die Skifahrer sogar aussuchen, was sie am freien Nachmittag unternehmen wollten. Manche sind im Hotel geblieben, während andere in einem Supermarkt einkaufen gingen. Die Wandergruppe hatte auch eine Pause vom Wandern, denn sie durften mit der Gondel auf den Grafenberg fahren, um die geniale Aussicht auch einmal zu sehen. Vor allem das Schlittenfahren mit den kleinen „Rutscherln“ machte dabei wahnsinnigen Spaß.

Am Mittwochabend hatten wir alle eine gemeinsame Disco, was komplett super war, weil jeder seine Musikidee einwerfen konnte und wir damit viele unterschiedliche Lieder gehört haben. Es war sowas von Klasse, dass jeder den anderen seine „Dance Moves“ vorführen konnte. Zu Beginn war ich etwas zurückhaltend und schüchtern, weil ich nicht wusste, wie ich tanzen sollte. Aber bei einem Song von Eminem schubste mich ein Freund auf die Tanzfläche und ich begann ein bisschen rumzutänzeln, als plötzlich ein Lehrer auf mich aufmerksam machte und ich auf einmal in der Mitte der Tanzfläche stand. Jeder – einfach jeder – starrte mich an, aber mir war das egal. Ich tanzte einfach weiter, so als hätte ich nie etwas anderes gemacht. Es war sowas von cool, als jeder meinen Namen rief. Dabei fühlte ich mich fast so frei wie beim Skifahren und meine Sonnenbrille machte alles noch viel, viel besser.

Nach der Disco waren wir alle so müde, dass wir direkt schlafen gingen.

Da am Donnerstag viele von uns keine Energie mehr hatten, durften wir entscheiden, ob wir im Hotel bleiben, uns der Wandergruppe anschließen oder Skifahren wollten. Weil es der letzte Tag in Wagrain war, wollte ich unbedingt noch einmal Skifahren und es hat sich sowas von gelohnt.

Natürlich war ich traurig, als das Skilager vorbei war, aber es war eine wundervolle Zeit an die ich mich immer erinnern werde. Es war auch extrem schön, ein letztes Mal in der Turnhalle zu spielen, als ein Teil unserer Gruppe, der noch fit genug war, im Schwimmbad in Wagrain war.

Als ich am Freitagmorgen aufwachte, hatte ich gemischte Gefühle. Einerseits war ich froh, dass ich meine Familie sehen würde, aber andererseits war ich traurig, weil es vorbei war. Jedenfalls mussten wir nach dem Frühstück unsere Zimmer aufräumen, Betten abziehen und unsere Koffer in den Bus laden.

Während der Busfahrt wurden dann die Gewinner und Verlierer der Zimmerolympiade preisgegeben.

Bei der Ankunft an der Bushaltestelle vor dem Johannes-Turmair-Gymnasium ging jeder von uns mit atemberaubend schönen Erinnerungen im Herzen nach Hause.

Der Ausflug war für alle eine super Erfahrung, weswegen ich auch sehr gerne davon berichtet habe. Ich weiß, dass ich wohl etwas viel geschrieben habe, aber es ist auch viel passiert und ich hoffe, dass es euch trotzdem sehr gefallen hat.

Ich wünsche, dass alle meine Mitschüler genau so viel Freude im Skilager hatten und sage „Bis bald beim nächsten Bericht!“

Euer perfekter, talentierter und fleißiger Schreiber Levent