„Ich komme bei mir an und das fühlt sich richtig gut an!“ Unter diesem Motto gingen die Schüler der Klasse 6c am Donnerstag am Johannes-Turmair-Gymnasium angeleitet von Heilpraktikerin für Psychotherapie Daria Pielmeier auf Tuchfühlung mit ihrem Selbst. Im bequemen Schneidersitz auf einer weichen Matte und mit geschlossenen Augen richteten die Kinder ihren Blick in einer für die meisten noch ungewohnten Meditation auf sich selbst. Wer noch kurz vorher vom Schulalltag gebeutelt unter Strom stand, hatte jetzt teilweise zur eigenen Überraschung das Gedankenkarussell gestoppt oder zumindest verlangsamt. So entschleunigt führte die anschließende Geschichte über den Wert einer Wasserflasche den Kindern die Krux hinter dem Selbstwert vor Augen. Dass das abgefüllte Wasser im Restaurant trotz gleichen Inhalts oder Qualität viel teurer und wertvoller zu sein scheint als in einem Discounter beziehungsweise aus dem Wasserhahn, zeigte den Kindern klar auf, dass es entsprechend für den Menschen gilt, sein eigenes Wesen zu erkennen, unabhängig wie andere ihn bewerten. Mit Impulskarten legte die Klasse ein Potpourri an den Selbstwert beeinflussenden Faktoren an, die darauf einwirken, in welchem Licht man sich selbst sehen kann. Die Schüler gingen dem Gedanken nach, dass das Bild, das jeder einzelne von sich selbst hat, nicht nur, aber auch in der Schule zu oft durch negative Bewertungen belastet wird und so den eigenen Erfolg blockiert. Sie sammelten ihnen bekannte, kräftezehrende Denkgewohnheiten wie zum Beispiel „Ich darf keine Fehler machen“ und änderten diese in Erkenntnisse wie „Jeder macht Fehler und ich darf daraus lernen“ ab. Um zu lernen, sich von seiner persönlichen destruktiven Überzeugung zu verabschieden, bauten die Kinder vor sich drei vermeintliche Haltestellen aus verschiedenfarbigen Blättern auf. Darauf notierten sie jeweils den alten und den neuen Glaubenssatz, während die Mittelstation frei blieb. Angeleitet von Daria Pielmeier positionierten sich die Schüler auf dem Blatt mit der abzulegenden Denkweise und nahmen dort die mittlerweile hinterfragten negativen Gefühle wahr, die aussortiert werden sollten. Dann wechselten sie auf das leere, neutrale Blatt, um sich für Neues zu öffnen, bevor sie auf dem positiven Glaubenssatz in die neue Energie hineinspürten. Beherzt durften die Kinder zum Schluss das Blatt mit der limitierenden Überzeugung zerknüllen, zerreißen und in die Ecken werfen. Um diese Erkenntnisse zu verankern und den eigenen Selbstwert zu stützen, gestalteten die Schüler ihren eigenen Glückskekszettel mit der positiven Botschaft als künftige Stütze, die sie im Federmäppchen stets erinnert: „Ich bin wertvoll“. Am Ende waren sich alle einig, dass es sich lohnt, sich auf den Weg zu einer gesunden Selbstwertschätzung zu machen.