Mit Spannung erwarteten die 6. Klassen im Rahmen des Archäologischen Tages am 6. Oktober 2023 den Besuch des Grabungstechnikers Lothar Breinl im zur Werkstatt umfunktionierten Kunstsaal. Umringt von Kisten voller Steine, Muscheln, Federn und Hölzer und anhand von Diaaufnahmen nahm der Archäologe die Schüler mit hinein in die Arbeit als Geschichtsforscher: Dabei stand die Frage im Zentrum: Woher wissen wir, wie die Menschen vor etwa 5000 Jahren in der Jungsteinzeit rund um Straubing lebten? Anhand der in der ortsnahen Umgebung durch Ausgrabungen gewonnenen Funde erhielten die interessierten Jugendlichen Einblicke in die experimentelle Archäologie. Dabei wurde ein genaueres Bild von der kniffeligen Arbeitsweise eines Archäologen gezeichnet. So konnte Herr Breinl zum Beispiel bei Muscheln, die als Grabbeigaben in Höckergräbern auf Hüfthöhe gefunden wurden und aus dem Mittelmeer stammten, die Nutzung als Gürtelschnalle schlüssig darlegen. Weiter zeigte Herr Breinl den Erfindungsreichtum der Steinzeitmenschen auf, der sich vom Klebstoff aus Birkenrinde über die Verwendung von Messerklingen aus Obsidian bis hin zu den 60 Meter langen Langhäusern erstreckt. Außerdem präsentierte der Archäologe den Schülern zwei Techniken, die den Menschen damals das Überleben garantierten: Feuer mit Pyrit entzünden und scharfe Klingen abschlagen. Im zweiten Teil der Veranstaltung durften die Schüler das Polieren von schneeweißen Muscheln für Schmuckstücke, das Bauen und Bedienen von funktionsfähigen Bohrern, das Basteln von befiederten Pfeilen oder das Fertigen eines schwirrenden Signalholzes selbst austesten. Dabei zeigten sie sich eifrig und überschwänglich. In jeder Hinsicht erlebten die Kinder der sechsten Klassen einen eindrucksvollen Ausflug in Steinzeit, bevor sie wieder in das bequeme 21. Jahrhundert zurückkehrten.