„Musik explorativ“ – so lautet ein neuer Programmpunkt im Musik-Lehrplan der 11. Jahrgangsstufe. Das heißt, die Lernenden sollen auf vielfältige Weise Musikstücke „erforschen“, also Kompositionen und ihre Wirkung nicht nur passiv rezipieren, sondern beurteilen, ja sogar schriftlich bewerten.

So fanden sich also die Schüler der 11. Klasse an einem Dienstagabend im Theater am Hagen ein, um die Oper „Xerxes“ von Georg Friedrich Händel anzuhören – und um am folgenden Tag im Musikunterricht eine Rezension darüber zu verfassen. Einzelne nahmen ihre Aufgabe sehr ernst und kamen schon mit Block und Stift bewaffnet in die Aufführung. Viele der Schüler waren aber tatsächlich noch nie in einer Live-Musik-Veranstaltung gewesen, und dann gleich eine Oper aus der Barockzeit, noch dazu modern inszeniert, bei der die Hauptrollen von hohen Frauenstimmen dominiert wurden… die Konfrontation hätte größer nicht sein können! Die Musiklehrkraft gab Tipps, wie man beim Verfassen einer Rezension vorgehen kann, aber sie ermunterte die Lernenden vor allem, ihre eigenen Eindrücke möglichst authentisch wiederzugeben – Kritik ja, aber bitte begründet!

Die im Unterricht entstandenen Texte erschienen erfreulich differenziert und zeugten von wirklich kritischer Auseinandersetzung mit dem Sujet.

Im Anhang einige Ergebnisse dieser Versuchsanordnung.

Susanne Schlögl, OStRin