Am Dienstag, den 5.2.2024, hat der Ethikkurs der 11. Jahrgangsstufe von Herrn Peter zusammen mit den Zehntklässlern, die das Fach Evangelische Religion bei Herrn Pfarrer Theiß belegt haben, die Palliativstation im Klinikum St. Elisabeth besucht.

Begleitet von Dr. Meßmann und der leitenden Ärztin Dr. Müller konnte uns unser Besuch einen Einblick in die eigentliche Realität dieser Einrichtung verschaffen und uns weiter darüber informieren.

Palliativstationen werden oft mit Endphasen schwerer Krankheiten assoziiert – ein Ort des Abschieds und der Trauer, wo Menschen keine Hoffnung auf Überleben mehr haben und ihre letzten Tage verbringen. Doch in Wirklichkeit sind sie eine Quelle des Trosts und der Fürsorge für Patienten, die unter schweren, lebensgefährlichen Erkrankungen leiden.

Palliativmedizin bedeutet nicht nur Menschen beim Sterben zu begleiten, sondern sie versucht deren Schmerzen und Symptome zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern. Die Menschen, die diese Station aufsuchen, sind Menschen, deren Erkrankungen nicht mehr heilbar sind. Deswegen versucht man dort so gut wie möglich Schmerzen zu lindern und den Patienten ihre Ängste zu nehmen. Durch das ruhige und einfühlsame Umfeld der Palliativstation, die fernab von der Hektik anderer Krankenhausabteilungen ist, gelingt es, eine gute und ruhige Atmosphäre zu schaffen. Die modern ausgestatteten Einzelzimmer, mit Annehmlichkeiten wie einem Flachbildfernseher und eigenem Badezimmer, unterscheiden sich von anderen Zimmern, ermöglichen sie doch den Patienten, nicht gestört zu werden. Diese Zimmer werden auch oft durch Spender finanziert.

In der Regel gibt es auf der Palliativstation zehn Betten, die je nach Dringlichkeit Patienten zugeteilt werden, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, da sich das Krankenhaus nicht auf die Betreuung von Kindern spezialisiert hat. Durchschnittlich sind es meistens ältere Personen, die sich auf der Palliativstation befinden, jedoch nicht selten auch jüngere Patienten. Die Patienten halten sich dort ca. zehn Tage lang auf und etwa 40-50% der Erkrankten sterben dort auch. Wenn Patienten nicht mehr im Krankenhaus behandelt werden möchten, sondern eine ambulante Behandlung bevorzugen, werden sie nach Hause entlassen. Dabei wird darauf geachtet, dass sie auch zu Hause eine Unterstützung durch Pflegekräfte und somit eine angemessene Betreuung bekommen.

Die Arbeit für Ärzte auf einer Palliativstation ist anspruchsvoll und von großer Verantwortung geprägt. Die Ärzte arbeiten nicht nur als medizinische Experten, sondern auch als einfühlsame Begleiter. Der Umgang mit Sterben und Tod erfordert eine besondere Sensibilität und Empathie. Es ist wichtig, so Dr. Meßmann, dass die Ärzte keine zu starke emotionale Bindung zu den Patienten aufbauen, da es für sie psychisch sehr belastend sein könnte, wenn sie einen Patienten verlieren. Insgesamt zeigt der ausführliche Blick auf eine Palliativstation, dass sie weit mehr als ein Ort des Abschieds und der Trauer ist. Das Ziel ist es, die verbleibende Zeit der Patienten so angenehm, bedeutungsvoll und schmerzfrei wie möglich zu gestalten. Palliativstationen sind Orte der Unterstützung und des Trosts inmitten schwerwiegender Erkrankungen und verdienen eine tiefere Wertschätzung für ihre wichtige Rolle in der Patientenversorgung.

Sesilia Krasmik (10b) und Sashka Kanteva (11c)