Am Turmair ist es mittlerweile schon eine Tradition, kurz vor den Sommerferien auf der Naab mit einem nachgebauten Römerschiff zu rudern. So brachen am Dies Latinus knapp 80 Sechstklässler auf, um in die Welt eines römischen Grenzsoldaten einzutauchen. In einem Vortrag erzählte ein als Legionär verkleideter Geschichtsstudent den Schülern interessante Details. Dabei kamen nicht nur seine Ausrüstung und der Alltag im Lager zur Sprache, sondern auch die Ausbildung und die historischen Entwicklungen in der Provinz Rätien. Nach der ganzen Theorie durften nun die Schüler selbst miterleben, wie sich die Arbeit auf einem römischen Patrouillenschiff, einer sog. navis lusoria, anfühlte. Dabei lernten sie in aller Kürze, wie man rudert und ein solches Schiff steuert. Dieser spätantike Schiffstyp galt als sehr wendig und wurde vor allem auf Flüssen eingesetzt. Nachdem Studenten der Uni Regensburg alle Beteiligten mit Begriffen wie „Steuerbord“ und „Backbord“ vertraut gemacht hatten, ging es selbst an die Ruder und nach einiger Zeit schafften es alle, im Takt zu bleiben, so dass man volle Fahrt aufnehmen konnte. Dabei mussten die Schüler aber feststellen, dass das Rudern harte körperliche Arbeit ist und hohe Koordinationsfähigkeit verlangt. Denn sonst verhaken sich die Ruderstangen und das Schiff lässt sich für einen Moment nicht steuern. So der erlebnisreiche Tag nicht nur zu vertieften Erfahrungen mit der Welt der Römer bei, sondern war auch als „Teambildungsmaßnahme“ bestens geeignet.