Sommerkonzert im Schulgarten
Bei angenehmer Abendsonne fand letzten Montag das Sommerkonzert des Turmair-Gymnasiums als „Serenade im Schulgarten“ statt. Bereits zum dritten Mal in Folge könne dieses Traditionskonzert dank hervorragendem Wetter als Freiluft-Event gestaltet werden, so Schulleiterin Andrea Kammerer. Sie freute sich sehr, die zahlreichen Gäste zu einem bunten und vielfältigen Programm begrüßen zu dürfen.
Eröffnet wurde dieses mit dem Auftritt der Chorklasse 5: Das „Fahrradlied“ des Musikpädagogen Rudolph Nykrin stellte einen fröhlich-frühsommerlichen Auftakt dar, sieht man doch bei dieser umweltfreundlichen Art der Fortbewegung „tausend Dinge, Blumen und auch Schmetterlinge“. Bei der “Geisterstunde” von Peter Schindler wird ein gruselig-geheimnisvolles Thema kindgerecht mit nur wenigen Tonsprüngen umgesetzt. Dass die Turmair-Sänger der Unterstufe auch anspruchsvolle Welthits bewältigen, zeigte sich bei “America” aus dem berühmten Musical “West Side Story”, vorgetragen von der Chorklasse 7. Dieser energiegeladene Song, welcher den Stolz, aber auch die Frustration der puerto-ricanischen Einwanderer in den USA thematisiert, wurde wie die beiden vorherigen Stücke von Musiklehrerin Susanne Schlögl schwungvoll am Piano begleitet. Durch rhythmisches Klatschen unterstrichen die jungen Sänger die Lebendigkeit des Stücks. Darauf folgte der Song “Little Hollywood” aus dem Jahr 2017. Dieser Radio-Hit der Band „Alle Farben“ vermittelt durch seine recht hohe Tonlage an sich schon eine fröhliche Grundstimmung. Passend zu den sommerlichen Temperaturen trugen die Chorsänger Sonnenbrillen, die den Sommertraum perfekt machten.
Im Anschluss bot die Percussiongruppe eine “Latinpercussion”, welche Musiklehrer Thomas Knapek eigens für sein Ensemble bearbeitet hatte. Der sich wiederholende Rhythmus erinnerte sehr stark an indigene Musik aus Lateinamerika, unter anderem wegen der Benutzung sogenannter Djemben.
Das Instrumentalensemble unter Leitung von Susanne Schlögl spielte zunächst einen “Lüneburger Rheinländer”, ein traditionelles norddeutsches Volkslied in der Bearbeitung für Streicher und Bläser. Mit Joseph Haydns “Menuett” schaffte es auch eine Komposition aus der Wiener Klassik in das Programm. Das locker-lebendige Stück in der typischen dreiteiligen Form wurde seinem Charakter entsprechend vorgetragen. Auch die von der Dirigentin intendierten leichten Tempovariationen vermochten die jungen Musiker problemlos umzusetzen. Mit “Drowsy Maggie” und “Roddy McCorley” beendeten zwei traditionell irische Volkslieder den Auftritt des Instrumentalensembles. Während letzteres auf melancholische Art und Weise von der tragischen Geschichte des gleichnamigen irischen Rebellen handelt, erzeugt “Drowsy Maggie” einen dudelsackähnlichen Zusammenklang, unter anderem durch markante Blockflöten.
Während der 20-minütigen Pause wurden die Gäste, darunter auch viele ehemalige Turmair-Schüler, mit Kuchen und kühlen Getränken durch freiwillige Helfer der SMV versorgt.
Mit Thomas Morleys “Sing we and chant it” eröffnete der Große Chor den zweiten Teil des Konzerts. Die durchweg saubere Intonation des fünfstimmigen Werks aus der englischen Renaissance, ein Plädoyer für Freude und Lebensgenuss, machte Lust auf mehr. Nach “Only You” von Vincent Clarke bekam das Publikum “Sweet Dreams” aus dem Jahr 1983 zu hören. Bei diesem bekannten Song wurden die Männer als Background und Vocal Percussion eingesetzt. Zudem konnte man die hypnotische Basslinie sowie das markante Synthesizer-Riff, dass stimmlich nachgeahmt wurde, heraushören. Diese hervorragende Leistung wurde vom Publikum durch begeisterten Applaus gebührend honoriert. Mit “Mamma Mia” und “Super Trouper” von der schwedischen Band ABBA trauten sich die Sänger erneut an sehr bekannte Stücke heran. Mit “Adiemus” aus der Feder des walisischen Komponisten Karl Jenkins verabschiedete sich der Große Chor, dessen gelungene Interpretation durch gekonnte Lichteffekte unterstützt wurde.
Der letzte Teil des Konzerts war der Big Band vorbehalten. Gleich der erste Pop-Titel „Rhythm Is Gonna Get You“, von Victor Lopez zur Latin-Nummer umgearbeitet, zog die Zuhörer durch seinen pulsierenden Rhythmus in den Bann. Mit “Man In The Mirror” von Michael Jackson kam das Publikum in den Genuss eines echten Klassikers. Bei der sehr exakten Darbietung von “Spain”, einer Jazz-Fusion aus dem Jahr 1972, waren die komplexen Harmonien deutlich zu hören. Als letztes Stück des offiziellen Programms erklang „It Don’t Mean A Thing“ von Duke Ellington aus dem Jahr 1931. Der swingende Jazz-Standard, der auch in mehreren Filmen verwendet wurde, beeindruckte durch mitreißende Call-and-Response-Phrasen, die durch die einprägsamen Bläsereinsätze kaum zu überhören waren. Die Darbietung wurde mit derart tosendem Applaus gewürdigt, dass die Band unter der Leitung von Thomas Knapek sogar zwei Zugaben spielte: Das begeisterte Publikum bekam daher zusätzlich das ebenfalls filmisch verwendete „Separate Ways“ geboten und schließlich „Peter Gunn“ von Henry Mancini, einem italo-amerikanischen Komponisten, der insgesamt 20 Grammys erhielt.
Schulleiterin Andrea Kammerer war voll des Lobes für alle beteiligten Musiker ebenso wie für die beim Kuchen- und Getränkeverkauf engagierten SMV-Mitglieder und das bestens organisierte Turmair-Technik-Team. Angesichts einer derart gelungenen Aufführung in rundum positiver Sommerstimmung ist nächstes Jahr bestimmt wieder mit hohen Zuschauerzahlen im Schulgarten zu rechen.
Julian Niedermayer, 11b, Bastian Bogner, 11b, Birgit Mania