Am 1. Juli traten zwei Schauspieler des Phoenix Theatre am Johannes-Turmair-Gymnasium auf und faszinierten mit ihrer Performance von Shakespeares Klassiker Macbeth nicht nur die junge Zielgruppe des Publikums (bestehend aus Schülern der Klassen 9-11), sondern auch die Lehrerschaft. Doch nicht nur mit der Wahl, sich bei ihrer Aufführung für ein derartiges Meisterwerk zu entscheiden, konnte das Duo punkten; auch der kreative Einbezug des Publikums selbst sorgte für ein aufregendes Erlebnis und schien die unsichtbare Wand zwischen Zuschauern und Darstellern auf kreative Art und Weise zu durchbrechen. Dabei wurde nicht nur Schülern, sondern auch Lehrern die Chance geboten, sich aktiv durch die Besetzung einer essenziellen Rolle am Stück zu beteiligen und die Geschichte bis zu einem gewissen Grad selbst zu interpretieren. So nahm Chemie- und Biologielehrer Herr Kronfeldner teil, als er dazu eingeladen wurde, die Rolle des Königs Duncan zu spielen. Dass die Akteure bei der Auswahl für die Mittel ihrer Kulissen eingeschränkt waren, beeinträchtigte sie kaum. Mithilfe von einer Tafel mit Steinmotiv als Hintergrund, sechs Stühlen, Soundanlagen und wenigen Requisiten (Hexen auf Stäben, Schwertern) waren sie in der Lage, Zuschauer jeglicher Altersklasse zu unterhalten und diesen auf eine spannende Art Literatur näherzubringen. Jedoch hob sich die Aufführung nicht gänzlich von der modernen Welt ab, sondern beinhaltete auch Aspekte aus der Gegenwart: So wurde der Hit-Song „You‘re Welcome“, der 2016 für den Kinderfilm Moana vom amerikanischen Song-Writer Lin-Manuel Miranda verfasst worden ist, leicht abgeändert (sodass er zum Thema des Stücks passt) und von den Schauspielern – ähnlich einem Musical – vorgesungen.

Leider muss man kritisch anmerken, dass der Genuss der Aufführung durch Probleme mit der Akustik beeinträchtigt wurde. Viele Schüler waren etwas frustriert, da das Verstehen des komplexen Plots ja ohnehin schon durch das Shakespeare-Englisch eine Herausforderung war.

Milad Mohebby, untertützt von Tristan Marchl (und Frau Seidel)