Ein Hauch von Steinzeit holte die Sechstklässler auch heuer wieder zwei Schulstunden lang ein, als Grabungstechniker Lothar Breinl im umgestalteten Kunstraum der Schule zum Archäologische Tag lud. Schon beim Betreten des Raumes war klar: Hier wartete etwas Besonderes: Kisten voller Schätze – seltene Steine, große Bachmuscheln, weiße Federn und einfache Hölzer, die halfen, Geschichten von früher zu erzählen – verwandelten den Saal in eine archäologische Werkstätte. So waren die Augen der Kinder erwartungsvoll auf den Experten gerichtet, der die Klasse zunächst mit einem Projektor in die faszinierende Welt der Jungsteinzeit rund um Straubing entführte. Anhand von beeindruckenden Dias von Ausgrabungen und spannenden Entdeckungen wurde die Geschichte der eigenen Stadt beleuchtetet. Dabei hörten die Kinder aufmerksam zu und stellten selbst Vermutungen an, wie und wozu die zunächst seltsam anmutenden Funde vormals verwendet worden waren. Schnell sprudelten die Ideen nur so aus den Köpfen der jungen Forscher heraus und die Schüler erkannten, dass jedes Fundstück seine eigene Deutung erfährt und wie Archäologen anhand kleinster Hinweise ganze Epochen rekonstruieren können. Ein besonderes Highlight war die Demonstration von uralten Techniken: Wie macht man eigentlich Feuer ohne Streichhölzer? Mit einem Feuerstein und einem Stück Zunder brachte Herr Breinl die Kinder zum Staunen, als er es schaffte, in wenigen Minuten eine kleine Flamme zu entzünden. Auch das Bearbeiten von Steinen, um scharfe Kanten herzustellen, zeigte er gekonnt. Die zweite Stunde gehörte dann ganz den Kindern. Selbstständig durften sie eigene Bohrer aus Holz bauen, Bachmuscheln polieren, Schwirrhölzer fertigen, mit Ton kleine Gefäße modellieren und Pfeile basteln. Begeistert schliffen, formten und werkelten die Kinder. Am Ende des Projekts waren sich alle einig: Der Archäologische Tag war ein voller Erfolg. Die Kinder hatten nicht nur einen tiefen Einblick in die Vergangenheit gewonnen, sondern auch selbst Hand angelegt und damit Geschichte lebendig werden lassen. Mit vielen selbstgemachten Schätzen und voller Faszination für die Leistungen der Frühmenschen sowie der Archäologen kehrten die Kinder zurück in die Gegenwart.
OStRin Birgit Schweiger