Geschichte des JTG

Jesuitengymnasium

Staatliches Gymnasium

1773 - 1830: Experimente und Krisen

Das

1830 - 1874: Wende und Wandlung

Das

1974-1918: Entfaltung

Das

1918 - 1945: Tradition in der Bewährung

Das

1945 - heute: Restauration und Reform
1631Nach langen Bemühungen gelingt es den Bürgern Straubings und dem Kurfürsten, eine eigene Höhere Schule nach Straubing zu holen: Gründung des Gymnasium durch die Jesuiten
1634-1636Schwedenkrieg und Pest unterbrechen die Blüte:
Plünderung und Zerstörung; die Lehrer fallen der Pest zum Opfer, die Schüler sind zerstreut
danach: Beginn des Wiederaufbaus (bis 1663)
1666-1773Zeit der Entfaltung:

  • Barockisierung der Kirche und Neubau des Gymnasiums unter Beteiligung des Kurfürsten (siehe Bild oben)
  • Der Spanische und der Österreichische Erbfolgekrieg belasten durch Einquartierungen, Lazarett und Kontributionen, richten aber keinen größeren Schaden an
  • Durch Stiftungen und die Einrichtung des Seminars können auch mittellose Schüler aufgenommen werden
1773Aufhebung des Jesuitenordens: 142 Jahre Schulgeschichte abgeschlossen
1773Staat übernimmt Schulen der Jesuiten, hat aber keine Lehrer:
Ex-Jesuiten, Weltgeistliche, Benediktiner und später Prämonstratenser übernehmen den Untericht.
Verschiedene Schulordnungen und Reformrichtungen wechseln sich ab.
Ausbildung der Realklassen
1780Das Gymnasium wird Opfer des Stadtbrandes: 
verschiedene Notunterkünfte
1803Säkularisierung: Verstaatlichung der Klöster:
Das Gymnasium und die neugegründete Bibliothek werden im aufgelösten Karmeliterkloster angesiedelt
1810Aus Geldmangel wird nur noch ein Gymnasium pro Bezirk am Regierungsort genehmigt:
Trotz eindringlicher Bitten der Bürgerschaft wird das Gymnasium in Straubing geschlossen
1814/15absoluter Tiefstand: nur noch Lateinschule mit 3 Klassen und 118 Schülern
1816Durch die Hartnäckigkeit der Bürger und ihre Bereitschaft, die Besoldung selbst zu übernehmen, darf wieder ein Gymnasium aufgebaut werden: Wiedergeburt
1824erster weltlicher Rektor: Johann Peter Hölzl (Sohn Felix Hölzls)
1819-29
Schülerzahl3530
StändeHöhereBürgerBauernunterstütztteilweiseganz
Schüler689
20%
1656
47%
1195
32%
1236
35%
846
24%
378
11%
Die Finanzierung wächst der Stadt über den Kopf, sie steht vor dem Schulbankrott

 

1830Der Staat hat ein Einsehen und auf direkte Anweisung Ludwigs I. übernimmt er den Aufwand für das Gymnasium
1850Straubing ist Mittelpunkt der Höheren Bildung, besonders der armen Gegend jenseits der Donau. Dreiviertel der Schüler würden die Schule nicht aus eigenen Mitteln bezahlen können.
Neue Fächer:
Französisch: seit 1854 nicht mehr Wahl- sondern Pflichtfach
Englisch: 1855 Wahlfach (1926 Pflichtfach)
Stenographie; Italienisch: 1869 Wahlfächer
Naturkunde: 1867 Pflichtfach

 

18915 Klassen Lateinschule und 4 Klassen Gymnasium werden zu 9 Klassen Gymnasium zusammengeführt
1900Karmelitenseminar
1906Bau des Bischöflichen Knabenseminars
1908Hohe Schülerzahlen führen zu Raumnot:
Auf dem Küchengartengelände des Karmelitenklosters wird das neue Gymnasialgebäude errichtet (Stadtgraben, heute Berufsschule)
1914-18Erster Weltkrieg:
6 Lehrer und 163 Schüler werden eingezogen, davon fallen 1 Lehrer und 25 Schüler
1919Eingliederung der Entlassenen, Tradition im Spannungsfeld des Neubeginns
1922erstmals werden Mädchen aufgenommen; Erhöhung der Notenstufen von 4 auf 5
1931Höhepunkt: 300-Jahr-Feier:
541 Schüler, davon 204 Bischöfl. Seminaristen mit 37,7% , und 33 Mädchen mit 6% Anteil
1931/32In den oberen Klassen machen sich weltanschaulich-politische Auseinandersetzungen bemerkbar (NS-Schülerbund!)
ab 1933formal-korrekte „Gleichschaltungs-Anpassung“,
Es wird versucht, die alte humanistische Tradition beizubehalten, das Gymnasium gilt der Partei als „Hort reaktionären Denkens“
193684% der Stadt- und Fahrschüler gehören NS-Organisationen an. Die Jugend ist gleichgeschaltet
1938 Das Gymnasium wird in eine „Oberschule“ umgewandelt. Leibeserziehung steht im Zeugnis an erster Stelle des Fächerkanons, Religion an letzter, Griechisch entfällt.
Auch der letzte Hort, die Seminaristen, werden Teil der Staatsjugend, da sie sonst keine Schulgeldermäßigung erhalten.
1939 Zweiter Weltkrieg:
14 Lehrer werden eingezogen
1940-45507 Schüler werden eingezogen, davon fallen 137, ebenso drei Lehrer
trotz erschwerter Umstände, Ernte- und Flakeinsätzen, Fliegeralarm wird der Unterricht weitergeführt
1944Räumung der Schule für ein Kriegslazarett aus dem Osten
verschiedene Ausweichquartiere werden bezogen
1945alle Schulen geschlossen, alle Lehrer entlassen, Fragebogen zur Entnazifizierung, Gymnasialgebäude ein UNRA-Heim, Realschulgebäude ein Lazarett, die Schüler seit Februar ohne Schule
1.12.1945Beginn des Schuljahres für die unteren vier Klassen: Doppelanstalt mit einem humanistischen Gymnasium und einer Oberrealschule
Unterricht zunächst in der „Aufbauschule“, dann im Realschulgebäude im halbtäglichen, später täglichen Wechselunterricht der zwei Schulen
1947Rückehr in das Gymnasialgebäude am Stadtgraben
schwierige Bedingungen:
Lehrerwechsel, überfüllte Klassen, geringe Beheizung, mangelhafte Unterrichtszeit, fehlendes Schreibpapier und Schreibzeug, Mangel an Lehrmitteln, Ausfall der Lehrbücher
1952Trennung der Oberrealschule und des Gymnasiums
Wiederaufbau im Bemühen um die Weiterentwicklung humanistischer Tradition
1961-65Oberstufenreform: Fächer können abgewählt werden; Vorabitur in Mathematik
Änderung der Fächerfolge: Englisch als 2.Fremdsprache; Physik und Chemie
1966als individueller Name wird „Johannes-Turmair-Gymnasium“ gewählt
historischer Wendepunkt: statt Griechisch kann als 3. Fremdsprache auch Französisch gewählt werden:
Neusprachlicher Zweig
1966 bis 1976 Raumnot und Auslagerung von Klassen
 die Jugendunruhen schlagen an der Schule gemäßigte Wellen
1976Einführung der Kollegstufe
1977/78Entdeckung des Heliandfragments in der „Staatlichen Bibliothek“ durch den Bibliothekar OstR Alfons Huber
21.10.1980Gründung des „Vereins der Freunde des Johannes-Turmair-Gymnasiums Straubing e.V.“
1982Umzug ins neue Schulgelände am Peterswöhrd
1994Einrichtung des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Zweiges
1999Neuer Zweig: Europäisches Gymnasium mit Schwerpunkt auf Fremdsprachen, Naturwissenschaften und Förderung der Kreativität
Herbst 2004Einführung des G8 (Nur noch 8 Jahre Gymnasium)
18.10.2005Einweihung des Anbaus(sechs neue Klassenräume, je zwei Physik- und Musikräume)
Herbst 2006Eröffnung der Mensa (120 Essensplätze)
Herbst 2008Mobile Klassenzimmer für die wachsende Schülerzahl
2011Umfangreiche Generalsanierung des Zentralgebäudes und des Verwaltungstrakts