Zusammenhalt – Geborgenheit – Lernen ohne Angst – Gleiche Chancen für alle – Offenheit

Diese Werte sind den Jugendlichen wichtig, die das Johannes-Turmair-Gymnasium besuchen, diese Werte wollen wir im täglichen Miteinander verwirklichen. Dafür sind wir in diesem Schuljahr als Schule ohne Rassismus ausgezeichnet worden.

Seit jeher stehen am JTG das partnerschaftliche Miteinander aller Mitglieder unserer Schulfamilie sowie ein von Offenheit und gegenseitiger Wertschätzung geprägtes Klima des Zusammenlebens im Vordergrund. Denn nur wer sich wohlfühlt, kann auch erfolgreich lernen! Wer sich dagegen als Person nicht ernst- und angenommen fühlt, kann sich herausfordernden neuen Wissensgebieten gar nicht erst öffnen und die Freude entdecken, die die Beschäftigung damit bietet.
Diese Überzeugung, aus welcher heraus das traditionsreiche humanistische Profil unseres Gymnasiums jeden Tag ganz selbstverständlich auch im sozialen Miteinander gelebt wird, gewinnt zudem in zahlreichen besonderen Veranstaltungen Kontur. Nun ist das Turmair für diese vielfältigen Bemühungen geehrt worden, die von Projekttagen zur Stärkung des Selbstbewusstseins über das wachsame Auge eines Anti-Mobbing-Teams bis zum Freiraum für die Begegnung mit Menschen mit Behinderung, mit Lernenden anderer Schularten und Altersstufen und mit Geflüchteten reichen. Im vergangenen November wurde dem JTG offiziell der Titel einer SCHULE OHNE RASSISMUS / SCHULE MIT COURAGE verliehen – begleitet vom Verleger der Münchner Abendzeitung und der Zeitungsgruppe Straubinger Tagblatt, Herrn Prof. Dr. Martin Balle, der unserer Schule als Pate zur Seite steht.
Wie das vielseitige Engagement unserer Schülerinnen und Schüler aussieht, mit dem sie fürs JTG die Auszeichnung verdient haben, davon gibt das erst im vergangenen Schuljahr initiierte Projekt zur Prävention von Mobbing für die sechsten Jahrgangsstufen einen guten Eindruck:

Wie verhalte ich mich, wenn ich beobachte, dass im Schulbus jemand gehänselt wird? Was steckt dahinter, wenn ‚eine Neue‘ in meiner Klasse einfach keinen Anschluss finden will? Was kann ich tun, wenn sich der Banknachbar über meine missratene Stegreifaufgabe lustig macht? Und welche Schimpfwörter gehen überhaupt nicht – obwohl sie auf manchem Schulhof Deutschlands vielleicht ganz alltäglich erscheinen?

Zu diesen Fragen entwickelten 15 Oberstufenschüler der AG Politik am JTG ein dreistündiges Projekt, das sich an die sechsten Klassen des Gymnasiums richtet. Fünf ,,Stationen“ widmeten sich jeweils einem besonderen Teilaspekt der Themen Mobbing und Klassengemeinschaft.
Von den ersten Unterstuflern, die schon in insgesamt drei Gruppen im Juli und im September 2018 in den Genuss des Projekts kamen, wurde dieses Angebot mit großer Begeisterung angenommen. Hier eine Auswahl aus den anschließend anonym eingeholten Rückmeldungen:

  • Mir haben besonders die Rollenspiele gefallen und dass man offen mit den älteren Schülern reden kann.
  • Es war sehr cool, aber schade, dass man nicht sechs Stunden dafür hat, denn so könnte man noch mehr und wichtige Stationen durchführen.
  • Es waren alle Stationen interessant, nur das Interview könnte man vielleicht noch verbessern.
  • Eigentlich war alles gut!
  • Das könnte man so lassen!!
  • Das mit den Schimpfwörtern war auch lustig, da viele benutzt werden und man eigentlich nicht weiß, was sie bedeuten.
  • Ich fand den Anti-Mobbing-Tag sehr schön und kann mir auch vorstellen, dass nicht mehr so viele Schimpfwörter verwendet werden.
  • Für das Interview sollte man sich mehr Zeit nehmen.
  • Es war schön, aber es könnte länger sein.

Ganz im Sinne der zuletzt angesprochenen Forderungen laufen bereits Überlegungen, wie man dieses „Anti-Mobbing-Training“ in Einklang mit den Erfordernissen des Schulalltags noch etwas ausdehnen kann. Den beteiligten Schülerinnen und Schülern, die sich für die Bewerbung als SCHULE OHNE RASSISMUS und für den Projekttag nun bereits seit mehreren Schuljahren engagiert haben, gebührt der Dank der Schulgemeinschaft!

Wolfgang Sättler, OStR
Fachbetreuer G/Sk